In Deutschland teilen inzwischen knapp 800.000 Menschen ihr Auto. Bei so vielen Nutzern kann es schon mal zu einem Unfall kommen. Oftmals folgt auf den ersten Schreck gleich der nächste: Der Grund dafür sind hohe Selbstbeteiligungskosten im Schadensfall. Doch diese können teilweise umgangen werden – je nachdem bei welchem Anbieter man bucht und wie man versichert ist.
So vielfältig das Carsharing ist, so vielfältig sind auch die Versicherungsmöglichkeiten. Grundsätzlich gilt: Carsharer genießen den gleichen Versicherungsschutz wie Millionen andere Autofahrer in Deutschland. Haftpflicht-, Teil- und Vollkaskoversicherungen gehören ebenso zum Repertoire der Anbieter wie der klassische Schutzbrief. Im Zweifel lohnt sich ein Blick in die AGBs, die auf den Online-Präsenzen der Unternehmen eingesehen werden können. Hier finden sich auch wichtige Hinweise zu den Selbstbeteiligungen im Schadensfall, die für den Mieter besonders relevant sind.
Bei einem Vergleich der einzelnen Anbieter fällt auf: Der Standard-Eigenanteil bewegt sich in einem Bereich von 500 bis 1500 Euro. Schon vor Fahrtbeginn setzt man sich anbieterabhängig einem ganz unterschiedlichen finanziellen Risiko aus. Dies ist bei Flinkster, dem Carsharing-Angebot der Deutschen Bahn, mit 1500 Euro außerordentlich hoch; Car2Go weist mit 500 Euro einen relativ geringen Selbstbehalt auf. Bei fast allen Carsharing-Unternehmen ist es gängige Praxis, den Eigenanteil gegen das Zahlen einer Zusatzgebühr zu senken. Nur bei wenigen Anbietern kann der Selbstbehalt ganz ausgesetzt werden.
Zurzeit ist das bei dem Luxemburger Unternehmen CiteeCar, bei den Freefloater Car2Go und DriveNow sowie über den unabhängigen Versicherer Leihwagenverischerung.de möglich. Allerdings unterscheiden sich die Angebote in ihren Konditionen und sollten individuell an die Nutzung angepasst werden.
Bei Car2Go kann die Selbstbeteiligung für eine Zahlung von 9,99 Euro im Monat auf null reduziert werden; DriveNow bietet dies für 199 Euro im Jahr an. Beim unabhängigen Anbieter Leihwagenversicherung ist die Befreiung von der Selbstbeteiligung ab 65 Euro im Jahr zu haben– egal welches Carsharing-Unternehmen letztlich gewählt wird. Diese Angebote sind vor allem für Vielfahrer sinnvoll. Denn wer nur zwei bis dreimal im Monat ein Auto braucht, zahlt den gleichen, dann vergleichsweise hohen, Versicherungsschutz wie ein Vielfahrer.
Im Gegensatz dazu verfolgt CiteeCar mit seinem Angebot einen nutzungsbezogenen Ansatz. Dieser ist vor allem für sporadische Autonutzer besonders interessant, wie sie oft im Carsharing vorkommen: 75 Cent pro Stunde – soviel kostet das Neuangebot im Portfolio des Luxemburger Unternehmens. So ist zum Beispiel die vierstündige Einkaufsfahrt zum IKEA für 3 Euro voll umfänglich versichert. CiteeCar CEO Bill Jones erklärt: „Das neue CiteeCover, das ab dem 01. April buchbar ist, soll bei den Menschen die Scheu vor der Nutzung eines vermeintlich fremden Autos abbauen. Denn mit der Reduzierung der Selbstbeteiligung auf 0 Euro schalten wir das finanzielle Risiko für die Nutzer zu 100 Prozent aus. Wir denken auch, dass es fair ist, nur dann Gebühren zu erheben, wenn der Kunde den Wagen wirklich braucht.“
Wie beim privaten PKW lohnt sich der Vergleich, bevor eine konkrete Versicherung greift. Je nachdem wie oft ein Wagen gebraucht, wie lange er genutzt wird und wieviel Geld in den präventiven Schutz investiert werden soll, bieten sich unterschiedliche Carsharing-Unternehmen und Versicherungen an. Das günstigste Angebot hat zurzeit CiteeCar.